Multigirl80's Notizen, 02 Dez 20

Letztlich kannst du dir das nur selbst mit Gewissheit beantworten. Vielleicht eine Art Belohnung für die Rückmeldung/Bestätigung? Es ist ja eine bewusste Handlung, dich fesselt keiner an den Heizkörper und stopft dich wie ne Weihnachtsgans gegen deinen Willen damit voll. Das es Alternativen gäbe weißt du, was du dir an Kalorien reinziehst weißt du... im Zweifel schmeckt es dir einfach und das ist in dem Moment wichtiger? Sag du es uns;-) 

Ja kenne ich... Ich denke mir dabei immer "ich weiss ja wie es geht und geht ja schnell wieder runter" und das versuche ich mir abzugewöhnen.. Genau so wie aus purer langer weile zu naschen (mein Hauptproblem).  

Vielleicht hängt es auch vom Tonfall des Komplimentes ab? Bei manchen Freundinnen von mir schwingt leichter Neid mit, wenn sie das sagen. Und das löst bei mir schlechtes Gewissen aus 

@soku: wenn dir Neid entgegengebracht wird, genieße es und mach dir keinen Kopf. Es ist die höchste Form der Anerkennung, zu denen einige Menschen in der Lage sind. Und vor allem, hör auf, diese Menschen als Freunde zu bezeichnen. Freunde gönnen dir persönliches Glück und Erfolg! 

@drizzt01: das tu ich inzwischen. Trotzdem könnte sowas ein Grund sein... 

Ich glaube, dass man in dem Moment dann sehr zufrieden mit sich ist. Man hat ja auch schon viel erreicht. Aber Zufriedenheit ist gefährlich, dann gibt man sich zufrieden und arbeitet nicht mehr an sich. So ist es zumindest bei mir 😬 

Die Gründe können tatsächlich vielfältiger Art sein. Aber die Verfasserin des Ursprungsposts hat die besten Chancen auf die korrekte Antwort zwischen ihren Ohren und damit auch den Schlüssel dazu, das Problem entweder abzustellen oder zu akzeptieren (wenn es unter Umständen auch gar kein wirkliches Problem ist im Alltag). Selbstreflektion gehört neben der Ernährungsumstellung auch zu dem Prozess und Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Negativbeispiele, wie man sich selbst verarscht und die Jumbopizza von vor drei Tagen auf die bösen Wassereinlagerungen oder die neu dosierten Globuli bei dem aktuellen Wiegeergebnis umdeutet, findet man hier ja durchaus auch. Daher war meine Aufforderung auch ernst gemeint: sag du es uns, nachdem du ne Minute darüber nachgedacht hast.  

Ich kenne das von den WW treffen🤦 da läuft es dir ganze Woche super und dann kommt so ein Treffen... man sagt, wie gut alles im Grunde gelaufen ist und dann...stolpert man am selben Abend in die Naschikiste, von der man Stunden zuvor noch behauptet hat, sie ist so sicher wie der Weihnachtsmann in seinem Rentierschlitten🤪 

Ich kenne es (noch) nicht, aber vielleicht ist es „Belohnungsmechanismus“? Ich kenne es von mir, dass ich mich manchmal mit Essen „belohne“ und wenn man solche Komplimente zu Recht bekommt, denkt man vielleicht daran, sich für die Erfolge zu belohnen und greift dann zum Essen? Ist nur eine Theorie 🤔. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und Komplimente und dass du das mit dem Naschen in den Griff bekommst. Du hast so viel Fantastisches erreicht und das bekommst du auch noch in den Griff. 😊🤗 

Mich würde interessieren, was ihr antwortet, wenn jemand sagt: "Wow, du hast aber toll abgenommen". Ich finde es manchmal schwierig, nicht zu eingebildet, aber auch nicht zu gleichgültig zu klingen. Meist sag ich einfach nur DANKE, aber oft fühl ich mich komisch so direkt angesprochen und "bewundert " zu werden. Geht euch das auch so? 

@Karamellinski stimmt es ist etwas komisch und meist reagiere ich etwas verlegen... Obwohl man ja wirklich stolz drauf sein kann was man schon geschafft hat 

@Karamellinski: ich danke und sage, daß es harte Arbeit ist, diese Ziele zu erreichen... 

Danke für Eure Kommentare! Ich hab mich mit mir selbst auseinandergesetzt und stelle fest, dass sowohl Frust (vorletzte Woche) als auch Lob (wie hier) Gefühle auslöst mit denen ich nicht umgehen kann (hab ich nie gelernt). Ich kompensiere das dann mit Essen und muss lernen genau das nicht mehr zu tun. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, aber den ersten Schritt (erkenne das Problem) habe ich schon geschafft. Nächstes Mal muss ich mein Verhaltensmuster unterbrechen. 

@Karamellinski, ja geht mir auch so. Ich spiele meine (wirklich grandiose) Leistung dann gleich runter, weise darauf hin, dass das nicht nötig gewesen wäre hätte ich mich nicht fett gefressen.... Hätte, hätte, Fahrradkette.... Ist schon Klasse was wir erreicht haben, ich empfinde das nur nicht als sooo große Leistung die es zu bewundern gilt, im Prinzip hab ich ja nur meinen eigenen Fehler ausgebügelt... 

Bei der Menge an verlorenem Gewicht und der Konstanz die du dabei zeigst, ist Stolz durchaus angebracht. Nicht etwa, weil es ungeheuer schwierig wäre, Gewicht zu verlieren. Sondern weil es ungeheuer schwierig ist, seine Verhaltensmuster aufzubrechen und die Energie in Recherche und Umsetzung zu stecken. "Bei mir hilft nur noch ne OP", "ich kann machen was ich will"... Dieses Gerede kennen wir alle und ein Blick hinter die Kulissen -dort wo möglich- zeigt, dass so gut wie nie eine seltene Stoffwechselkrankheit oder andere Umstände dafür verantwortlich sind, dass ein Mensch so aussieht, wie er aussieht. Du hast für dich entschieden, dass du das nicht mehr möchtest und hast gehandelt. Das ist eine Leistung, und auf Leistung kann man stolz sein.  

Auf dem Weg zur Selbstoptimierung sollte man eben nur ein gesundes Maß beibehalten. Natürlich motivieren gute Ergebnisse auf der Waage, positive Rückmeldungen aus dem Umfeld und ähnliche Dinge. Du selbst magst auch etwas an Selbstbewusstsein gewonnen haben... Aber letztlich steckt man im selben Körper und hat im Alltag mit denselben Dingen zu kämpfen... Rechnungen bezahlen, Termine einhalten, zwischenmenschliche Dramen verarbeiten... Es wird weiterhin immer Baustellen geben im Leben und wer in allen Bereichen immer perfekt sein möchte, verzweifelt am eigenen Anspruch. Daher sind gelegentliche Schwächen nicht zwingend Schwächen, sondern notwendige Auszeiten vom eigenen Anspruch, um diesem perspektivisch weiter gerecht zu werden. 

Mit anderen Worten: sei weiter streng mit dir, aber auch nicht zu streng, solange es weiter in die für dich richtige Richtung geht! 

Danke drizzt, genau so ist es! Dann hab ich halt mal zu viel genascht, das kommt in dem Umfang auch nur noch selten vor und ist kein Beinbruch 

Mal noch ein Gedanke dazu: jedes Mal, wenn man für die aktuelle Erscheinung gelobt wird, weiß man letztlich auch, dass man von der lobenden Person zuvor als deutlich weniger attraktiv betrachtet wurde. Oder als fett oder was auch immer. Daher ist neben dem geschmeichelten Ego eben auch zwangsläufig im Hinterkopf: Aha, vorher fandest du mich also.... Vielleicht ist ein Lob in dem Zusammenhang auch deswegen manchmal schwierig. Denn eigentlich will man ja für seinen Charakter und seine Werte Akzeptanz finden und nicht für oberflächliche Scheiße... Dann wiederum... Sind wir selbst auch kein Stück besser bei der Beurteilung von Dritten. Also Lob einstecken, nicht überbewerten oder hinterfrage und weiter geht's mit dem Leben.  

Schöne Gedanken. Ich werde es beim nächsten Lob im Hinterkopf haben. 😉 Multi, du hast absolut Recht. Einerseits haben wir es selbst so weit kommen lassen, aber trotzdem können wir sehr stolz auf uns sein, dass wir es erkannt und geändert haben. Das fühlt sich so gut an.